Aufgabenstellung/Unterrichtsverlauf:Gestaltung eines Schuhobjekts mittels Verfremdung, Umdeutung oder Kombinatorik. Nach einem theoretischen Einstieg mit Bildbetrachtung von Meret Oppenheims ,,Ma Gouvernante", weiteren ,,Schuhobjekten" und einem Arbeitsblatt zum Surrealismus war es Aufgabe der Schüler/-innen, alleine oder zu zweit ihren von
zu Hause mitgebrachten ausrangierten Schuhen neues Leben einzuhauchen. Zu allererst machten sich die Schüler/-innen anhand seines Einsatzortes Gedanken darüber, was für ein Objekt sie aus ihrem Schuh herstellen könnten. Dabei sollten die Neuntklässler/-innen entweder die ursprüngliche Funktion ihres Schuhs unterstreichen, oder durch Verfremdung ein völlig anderes Objekt herstellen. Der Titel sollte entweder ergänzen oder eine neue Bedeutungsebe eröffnen.Bezug zur Kunst und/oder ästhetischen Umwelt:,,Schuhe" sind Gegenstände, die die Künstler der Moderne (20.Jh.) und der zeitgenössischen Kunst (21.Jh) immer wieder in besonderem Maße zur Gestaltung von künstlerischen Objekten angeregt haben. Als eine der ersten, vom Surrealismus beeinflusst, zeigt die Künstlerin Meret Oppenheim 1936/37, auf ein Silbertablett gebunden, ein Paar weiße Damenschuhe, auf deren Absätze weiße Papiermanschetten
aufgesteckt sind, wie man sie von der Präsentation von gebratenem Geflügel bei einem Essen kennt. Sie nennt ihr Objekt „Ma Gouvernante“ (franz. „Mein Kindermädchen“).
Das Backhuhn mit den hohen Absätzen als Schenkel kann man als Wahrzeichen einer gepflegten Küche deuten. Der Titel lässt auf eine persönliche Erinnerung Oppenheims schließen: die wohlbehütete, von einer
strengen Gouvernante in weißen Schuhen eingeengte Kindheit; eine Welt, in der es neben Gouvernanten auch Zofen gab, die in weißer Schürze und Häubchen das Essen servierten. Immer wieder dient der ,,Schuh" als Träger künstlerischer Bedeutung, indem er umgedeutet, verfremdet, kombiniert und mit einem Titel versehen wird.
Beispiele: - Meret Op